Kragenformen

Vor rund 100 Jahren gab es kaum einen anderen Kragen, der die Hälse der Männer zierte: der sogenannte Stehkragen gilt daher als die älteste bekannte Kragenform. Er weist steil nach oben und wirkt sehr verschlossen und ja, zugeknöpft.
Heute sind unzählige Kragenformen dazu gekommen, dessen Unterschiede sich oft nur dem geübten Auge offenbaren. Ihre Namen sind häufig Englisch und verweisen nicht immer auf das, was man tatsächlich sieht. Kragenformen entscheiden jedoch auch über die Wahl einer Krawatte bzw. dessen Länge, Knotenform und Breite und müssen immer aufeinander abgestimmt werden. Bei Maßanfertigung sind zudem verschiedene Steghöhen bestellbar, dessen Maße bei industriellen Produkten genormt sind.

Kent Kragen

Die meisten Anbieter von hochwertigen Männerhemden setzen auf den Kentkragen. Seine Kragenspitzen liegen nicht allzu weit voneinander entfernt, der Kragen ist nur mäßig hoch und lässt somit unterschiedliche Krawattenformen zu. Bei Herrenausstattern werden Anzugträgern meist Hemden mit dem Kent Kragen empfohlen. Der Kent-Kragen ist besonders vielseitig und oft variieren die Zentimeter, die die Hemdspitzen voneinander entfernt liegen. Demzufolge werden für diese Kragenformen Krawattenknoten empfohlen, die schmal sein können, wie der Prinz Albert, doch auch ein halber Windsor kann zwischen breiteren Abständen des Kent Kragen Platz finden.

Haifischkragen /  Haikragen / Shark Kragen

Im Gegensatz zum Kent Kragen ist der Haikragen durch sehr weit voneinander entfernt liegende Hemdspitzen gekennzeichnet. Dies lässt besonders dicke und breite Krawattenknoten zu, wie zum Beispiel den Windsor-Knoten. Der in mehreren Lagen übereinander liegende doppelte Windsor kann auch gut zu dem Haikragen kombiniert werden. Der Haikragen ist modisch und hoch, wodurch er oft mit zwei Knöpfen versehen wird. Dem Betrachter suggeriert der breite, hohe Kragen mit dem großen Knoten Selbstbewusstsein und Offenheit.

Button-Down Kragen

Der Button-Down Kragen entspricht in seiner Vielseitigkeit in etwa dem Kent Kragen. Auch er verfügt über unterschiedliche Abstände zwischen den Kragenspitzen und lässt daher Knoten unterschiedlicher Dicke zu. Seinen Namen erhielt der Button-Down Kragen allerdings durch die durch einen Knoten fixierten Hemdspitzen. Dadurch wird erreicht, dass die Spitzen des Kragens nicht abheben. Ein schmaler Krawattenknoten setzt bei dem Button-Down Kragen Akzente. Namhafte Ausstatter raten jedoch von der Wahl dieses Kragens ab, wenn der Träger ein stark hervortretendes Kinn oder gar Doppelkinn hat, da dieses von der Kragenform stärker betont wird als bei üblichen Kragenformen.

Eton Kragen

Der Eton Kragen ist eigentlich keine eigenständige Kragenform, sondern beschreibt eine Mischung aus dem genannten Kent- und dem Haikragen. Er ist sozusagen das Mittelding zwischen beiden Kragen, während die Hemdspitzen etwas abstehen und gespreizter sind als bei den beiden anderen Formen. Der Kragensteg ist zudem höher angesetzt und wird häufig mit einem Knopf geschlossen.

Kläppchenkragen / Vatermörder

Ein paar Worte sollten auch über den Kläppchenkragen verloren werden, der heute vor allem als Frackkragen bekannt ist und für festliche Anlässe Verwendung findet. Sein Steg ist sehr hoch angesetzt und in neuen, leicht veränderten Formen die Spitzen leicht angewinkelt. Dadurch wurde ihm der Name „Kläppchenkragen“ verliehen. Dies soll einen feierlichen Eindruck vermitteln. Seinen Auftritt hat der Kläppchenkragen demnach bei Opern, Hochzeiten und anderem, wobei er häufig mit einer Schleife oder Fliege zusammen in Erschienung tritt. Verwendung findet er vor allem bei Galahemden / Smokinghemden, die sich durch besondere Merkmale wie eine versteckte Knopfzeile auszeichnen. In anderen Situationen, wie die des beruflichen Alltags wird der Kläppchenkragen nicht getragen. Eine weitere Bezeichnung für diese Kragenform ist Vatermörderkagen.

Tab Kragen

Der Tabkragen ist eine Besonderheit unter den Hemdkragen und wird immer in Verbindung mit einer Krawatte getragen. Seine Spezialität ist eine Lasche am Kragen, die den Krawattenknoten am hinteren Teil fixiert und dafür sorgt, dass diese nicht verrückt. Mithilfe des Tabs ist ein häufiges Justieren der Krawatte nicht nötig und zudem wird sie elegant hervorgehoben. In seiner übrigen Erscheinung ähnelt der Tabkragen wiederum der bekannten Form des Kent Kragens, was den Abstand der Hemdspitzen und ihre Form angeht. Obwohl recht praktisch im Gebrauch, ist die Anwendung des schmalen Tabs am Kragen nicht immer ganz einfach.